Neunt- und Zehntklässler der IGS Oyten meistern ihre Herausforderungen

Einmal im Jahr, immer zum Schuljahreswechsel, präsentieren die Neunt- und Zehntklässler der IGS Oyten, welchen persönlichen Aufgaben sie sich im Rahmen des Schulprojekts "Herausforderung" gestellt haben.

Unterschiedliche Themen, ein Ziel: Ob Wandern in Schweden, Arbeiten im Hotel, akribische Handwerksarbeiten, Kunst, Literatur, Kulinarisches, sportliche Aktivitäten oder ein Praktikum in einem Unternehmen – die Herausforderungen, denen sich die Jungen und Mädchen aus den Jahrgängen zehn (Helios) und neun (Apollon) der IGS Oyten über mehrere Wochen gestellt haben, hatten es durchaus in sich und mussten dennoch gelöst werden. Manche der jungen Menschen gingen sogar bis an die Belastungsgrenze und darüber hinaus, um das persönliche Projekt zu verwirklichen und Erfahrungen fürs Leben zu sammeln. Am Donnerstag durften die Schülerinnen und Schüler dem Publikum auf der Bühne der voll besetzten Aula oder in den Gängen der Gesamtschule im Rahmen einer Abschlusspräsentation für das Schuljahr 2023/24 ihre ganz persönliche "Herausforderung" dokumentieren.

In einem Zeitraum von rund drei Wochen hatten sich die Neunt- und Zehntklässler aus Oyten einer selbst gewählten und mit der Schule vereinbarten Aufgabe mit Bewährungscharakter gestellt. "Sie konnten dabei die Möglichkeit wahrnehmen, eine Vision zu entwickeln und zu verfolgen, sich Ziele zu stecken, persönliche Herausforderungen zu bestehen und somit wichtige Erfahrungen der Selbstwirksamkeit zu machen", erklärte Schulleiterin Maria Schmidt den erwartungsfrohen Gästen und fügte hinzu: "Diese Veranstaltung wird gleichzeitig der Startschuss für die Herausforderungen im Schuljahr 2024/25 sein." Marlene, Lina und Malena aus der Klasse 10c brauchten für ihre Expedition in Schweden eine Menge Mut, Kraft, Ausdauer und Organisationstalent. Mit dem Zug von Sagehorn über Hamburg und Kopenhagen machten sich die Mädchen auf in das fast 600 Kilometer entfernte Ängelholm in Westschweden.

Für das abenteuerlustige Trio war dieser Ort der Ausgangspunkt für ihre Wandertour, bei der es Strecken mit unterschiedlichen Anforderungen bewältigen musste. Nach der rund siebenstündigen Anreise ging es für die Oytenerinnen erst mal darum, eine geeignete Unterkunft zu finden. "Wir haben bei Kirchengemeinden, auf Sportplätzen, in Wetterschutzhäusern und auf Campingplätzen übernachtet", schilderten die Mädchen die erste große Herausforderung: das Organisieren eines Schlafplatzes. Häufig sei man bei den Einheimischen auf Skepsis gestoßen oder bekam auf Anfragen keine Antwort. Entmutigen ließen sich die Mädchen aber auch von Rückschlägen nicht. Immer das große Ziel vor Augen, täglich einen Teil Schwedens per Wanderschuh zu erkunden. "Im Durchschnitt sind wir zehn bis 15 Kilometer mit 13 Kilogramm Gepäck am Tag gelaufen", entlockten die Mädchen ihren Zuhörern in der Aula sogar ein Raunen.

ERFAHRUNGEN FÜRS LEBEN

Viel Wert legten die drei Abenteurerinnen während ihrer Wandertour auf gesunde Ernährung. Brot, Äpfel und Haferflocken gehörten ebenso zum Speiseplan wie Reis, Gemüse und Kartoffelbrei. Die Stärkung war auch nötig, denn täglich wanderten die Mädchen mindestens fünf Stunden. Danach ging es darum, die nächste Unterkunft zu finden. Gewitter und Regen erschwerten die Aktivitäten immer wieder. "Es war sehr anstrengend und wir hatten ständig mit Mücken zu kämpfen", berichteten die IGS-Schülerinnen, die dem Trip dennoch sehr viel Positives abgewinnen konnten. Die Gastfreundschaft der Schweden und vor allem die Aussicht bei den Sonnenuntergängen sowie die mit 23,5 Kilometer längste und schönste Wanderstrecke von Helsingborg nach Rydebeck haben die Oytenerinnen in bleibender Erinnerung behalten.

In die Berufe der Pferdewirtin und der Hotelfachfrau hat die 14-jährige Emilia bei ihren Praktika in der Pferdepension Hof Bachmann und Hof Beckröge in Etelsen geschnuppert. "Es war eine spannende Zeit", berichtete die Neuntklässlerin, die es mit neun Pferden auf der einen und nach Erholung strebenden Gästen auf der anderen Seite zu tun hatte. Reinigungsarbeiten gehörten in beiden Fällen zur Aufgabe des Mädchens, das in seiner Funktion als Pferdewirtin auch das Futter für die Huftiere vorbereiten und den Stall säubern musste. Als Hotelfachfrau war Service gefragt. Tische decken und abdecken, aber auch Frühstück vorbereiten. Obwohl das Arbeitsklima gut gefallen habe, seien beide Tätigkeiten nichts für ihre berufliche Zukunft, erklärte Emilia. Sie zieht es in die Krankenpflege. Von der Professor-Hess-Kinderklinik hat sie bereits eine Zusage für ein Praktikum bekommen.

Viele IGS-Schüler hatten sich derweil eine Herausforderung im handwerklichen Bereich ausgesucht. Sie reparierten Leiterwagen, bauten Bänke, Fußballtore und Hühnerhäuser – um nur einige Beispiel zu nennen – oder setzen sich bewusst mit dem Thema Umwelt und Natur auseinander. So wie der 15-jährige Maxim, der sich mit dem Bau eines Insektenhotels beschäftigte. "Ich wollte etwas für Klima und Umwelt tun", erklärte der Zehntklässler und nannte die bedrohte Existenz von Bienenvölkern und zahlreichen Insekten als Motivation für seine Herausforderung. Der Junge traf sich zur Verwirklichung seines Projekts mit einem Imker, malte Skizzen, beschaffte das Material und baute es zusammen – alles in Eigenregie. Eigeninitiative bewiesen auch die 14-jährigen Nelly und Jolina sowie ihre ein Jahr jüngere Klassenkameradin Betty, die in der Jugendherberge des Ostseebades Dahme ihren Dienst verrichteten.

Vor allem Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit hatten sich die drei Freundinnen bei ihrer Herausforderung zum Ziel gesetzt. Zimmer und Bad putzen, Spülen, Frühstücksservice, Küchenarbeit – die Liste der Aufgabe war lang. "Es war eine gute Erfahrung. Wir wollten das Beste daraus machen, auch wenn es körperlich sehr anstrengend war", lautet das Fazit des Trios. Einen Job fürs Leben haben die Mädchen in der Jugendherberge aber nicht gefunden. Während Nelly von einem Leben als Fluglotsin träumt, streben ihre beiden Freundinnen ein Job im medizinischen Bereich an.

Von: Lars Köppler

Foto: Michael Galian

Quelle: Weser-Kurier

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